BOOKING | Die Freitagsakademie

ALCINA - Zauberoper von G.F. Händel​

Alcina - Zauberoper von G.F. Händel​

Oper to go

Sänger:innen, die singen. Sänger:innen, die mit Puppen sprechen, Puppen, die Arien singen, Puppen, die mit Puppen sprechen. Der neueste Streich der Freitagsakademie Bern nach einer Idee von Katharina Suske. Regie führt der gefeierte Puppenspieler und Opernregisseur Nikolaus Habjan. Große Gefühle, augenzwinkernde Distanz, tierischer Ernst und verzweifelter Humor.

Alcina ist eine böse und hässliche Zauberin, die die Kreuzfahrer vom rechten Weg abbringen will, indem sie sich selbst in eine unwiderstehliche Schönheit und ein elendes Stück Wüste in ein hinreißendes Zauberreich verwandelt. Dort verführt sie auch den Ritter Ruggiero, der nur mit aller Gewalt von ihrem Zauber befreit werden kann. Wer genau hinhört, erkennt die Abgründe: Eigentlich liebt Alcina Ruggiero, jetzt aber muss sie um ihre Liebe kämpfen …

Das Dramma per musica „Alcina“ von Georg Friedrich Händel ist bereits die dritte Barockoper, die das Berner Ensemble für Alte Musik unter Einbezug von Puppen und
Figurentheater auf die Bühne bringt. Die ersten beiden Produktionen, G. F. Händels „Acis und Galathea“ und H. Purcells „Dido und Aeneas“, gemeinsam mit dem weltberühmten Puppenspieler Neville Tranter, waren Großerfolge. So ist die Weiterführung unserer Arbeit an ungewöhnlichen Opernproduktionen eine logische Fortsetzung des bereits begonnenen Weges, der gekennzeichnet ist von der ständigen Suche nach neuen Formen der Annäherung an die Alte Musik.

So liegt es auf der Hand, mit 11 MusikerInnen, 5 SängerInnen, 1 Schauspielerin und 1 Sprecher in einer gekürzten Version die Geschichte der mächtigen Herrscherin Alcina zu erzählen, die schon mal, ihrer Verehrer überdrüssig geworden, diese in Tiere und andere Wesen verwandeln kann, aber dann im Ernstfall selber um ihre Liebe kämpfen muss. Das Psychogramm einer faszinierenden Frau kombiniert mit hohem Unterhaltungswert.
Die Puppen schaffen zusammen mit den singenden und musizierenden Ausführenden und der Bühne gemeinsame Erlebnisse und Reflexionsräume. Sie vertiefen die Charaktere der Gesangsrollen, verleihen ihnen mehr Kraft und Ausdruck und verdeutlichen das Libretto.
Regie und Puppenbau stammen von Nikolaus Habjan, ehemaliger Meisterschüler von Neville Trenter und international renommierter Regisseur, Künstler und Puppenbauer.

„Puppentheater bietet die Möglichkeit, neue Wege des Theatermachens zu beschreiten, nach denen in letzter Zeit immer krampfhafter gesucht wird. Das Spektrum der Ausdrucksmittel steigt ohne komplizierte Bühnentechnik. Durch das Einsetzen von Puppen ist es möglich, etwas darzustellen, was Schauspielern alleine nicht möglich ist, oder Mögliches zu intensivieren und stilisieren.“ Nikolaus Habjan.

Titelbild: © Bernhard Fuchs

Reviews

Die Inszenierung gleicht einer Verzauberung durch pralle Mimik und geballte Gestik. All jene «Affekte», die Händel diesem Stück eingeschrieben hat, versinnbildlichen sich in den Puppen selbst.
Jedes Gefühl auf der Bühne ist ein (gespielt) echtes, und gerade deswegen können wir darüber schmunzeln, während wir diese unglaubliche Musik genießen – zumal, wenn sie so luftig pulsierend, swing- sprühend dargeboten wird. Das Schönste aber: Sie alle tun etwas, das man auf dem Theater selten sieht: Sie subsumieren sich einer höheren Ausdrucksmacht. Und die ist an diesem fantasiegetränkten Abend in Alcinas Puppenheim immens.

Opernwelt
2018

Tausendsassa Nikolaus Habjan lud im Mozart-Saal zu einer erquickenden Reise durch Händels Zauberoper Alcina, die sowohl für Neulinge als auch für Liebhaber von Barockopern etwas zu bieten hatte.

Bohemia Wien
27.5.21

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Florian Dittrich